Nicht nur Schottland und Neuseeland haben den Weg für kostenlose Menstruationsprodukte bereits freigemacht, auch in Frankreich wurde vor wenigen Wochen angekündigt, dass Hochschulen Tampons und Binden zukünftig gratis zur Verfügung stellen werden. In Österreich sieht das jedoch noch ganz anders aus: zwar wurde mit dem Jahreswechsel wenigstens der Steuersatz für Monatshygieneartikel von 20 auf 10 Prozent gesenkt, jedoch müssen Frauen die Kosten für die notwendigen Produkte immer noch selbst bezahlen. Die Grünen und Alternativen Student_innen (GRAS) können das nicht akzeptieren und machen deshalb mit einer Aktion am 8. März auf die Benachteiligung von Frauen aufmerksam, wie Keya Baier, GRAS-Aktivistin und ÖH Uni Salzburg Vorsitzende erklärt: “Frauen sind noch immer strukturell benachteiligt. Wir verdienen weniger Geld, leisten den Großteil der unbezahlten und systemrelevanten Arbeit und müssen uns tagtäglich mit Sexismus konfrontieren lassen. Gleichzeitig müssen wir auch noch die Kosten für Menstruationsartikel privat stemmen. Deshalb fordern wir, genau wie in Frankreich, kostenlose Tampons und Binden an allen Hochschulen!”
An der Universität Graz konnte die GRAS bereits vor über einem Jahr erreichen, dass an den Toiletten kostenfreie Menstruationsartikel zur Verfügung gestellt werden, wie die dortige ÖH Vorsitzende und GRAS-Aktivistin Viktoria Wimmer erzählt: “Wir freuen uns sehr, dass wir das Projekt in Graz bereits umsetzen konnten und merken auch, wie gut das Angebot bei den Studierenden ankommt. Umso schöner ist es, dass auch an der Uni Salzburg und Uni Wien, wo meine GRAS-Kolleginnen den ÖH-Vorsitz stellen, die Projekte kurz vor der Umsetzung stehen!”
Die GRAS-Aktivistin und Vorsitzende der ÖH Uni Wien Hannah Lea Weingartner ergänzt dazu: “Es ist alles andere als leicht, mit den Männern in und um die Universitätsleitung, die gar keine Vorstellung von den Lebensrealitäten menstruierender Personen haben, über gratis Menstruationsprodukte zu diskutieren. Kostenlose Tampons und Binden müssen deshalb zum einheitlichen Standard in allen öffentlich Gebäuden werden!” Die GRAS setze sich deshalb auf allen Ebenen für eine Geschlechtergerechte Hochschule und Gesellschaft ein, wie die drei Vorsitzenden abschließend unisono betonen: “Bis zu einer echten Geschlechtergerechtigkeit ist es noch ein weiter weg. Wir als GRAS werden deshalb weiter Tag für Tag daran arbeiten, die patriarchalen Strukturen aufzubrechen und ein gutes Leben für alle zu schaffen!”